Das ist MEIN Parkplatz! #42 andererseits - der Newsletter
Im Sommer lösen wir (fast) alle Probleme - jede Woche andererseits
Problem (fast) gelöst!
Im Sommer lösen wir (fast) alle Probleme - jede Woche andererseits
Wir kennen sie alle: Die Probleme des Alltags, ob klein (wieso zerbröselt der Papierstrohhalm sofort, den ich als Plastikersatz verwenden will) oder groß (warum muss ich jeden Tag Todesängste auf meiner Fahrradfahrt durch Wien durchstehen). Die andererseits-Redakteur:innen nützen die Hitzemonate und widmen sich nach und nach ein paar dieser Probleme - doch nicht ohne auch an eine Lösung zu denken. Was dabei rauskommt, findet ihr jede Woche in unserem Newsletter.
Das Problem: Mein Behindertenparkplatz wird ständig zugeparkt
von Sebastian Gruber
Ich bin seit Geburt behindert. Durch viele Therapien konnte ich im Lauf der Jahre wackelig gehen lernen. Mittlerweile bin ich 28 Jahre alt, habe einen Beruf, seit 2015 eine eigene Wohnung in der Seestadt und einen Führerschein. Für mein Alltagsleben benötige ich oft mein Auto.
Vor meinem Haus habe ich einen gekennzeichneten Behindertenparkplatz. Leider wird dieser sehr häufig von fremden Fahrzeugen zugeparkt und für mich blockiert. Ich habe in den letzten Jahren unzählige Anzeigen gemacht und meist werden Fahrzeuge abgeschleppt. Einmal hat man mir aus Rache sogar die Reifen aufgestochen.
Derartige Parkplätze werden seit ein paar Jahren, wahrscheinlich aus Kostengründen, nur mehr mit einem Schild mit einer Zusatztafel mit Pfeil in eine Richtung gekennzeichnet. Mein Parkplatz befindet sich am Anfang einer Kurzparkzone, erst ist das Kurzparkzonenschild, dann nach ein paar Metern, also nach meinem Platz, kommt mein Schild, das in die Gegenrichtung zum Anfang der Zone zeigt. Dadurch übersehen offenbar die meisten Parkenden, dass es sich um einen Behindertenparkplatz innerhalb einer Zone handelt. Sie sehen beim Zufahren nur das Kurzparkzonenschild.
Die Lösung: Der Parkplatz muss sichtbarer werden!
Nach vielen Anzeigen riet man mir auf der zuständigen Polizeiwachstube an den Magistrat zu schreiben, um den Behindertenparkplatz besser kennzeichnen zu lassen. Mehrere Eingaben und telefonische Anfragen brachten keine Ergebnisse. Es wird keine Bodenmarkierung gemacht, auch kein zweites Schild für Anfang und Ende aufgestellt, oder das Kurzparkzonenschild an das Ende meines Platzes gerückt. Es gab auch keine anderen Vorschläge seitens der Magistratsabteilung. Ich darf natürlich auch nicht selbst den Boden bemalen oder markieren.
Ich wäre dazu bereit, selbst eine Tafel oder Markierung anzubringen, schließlich ist es für alle Beteiligten nicht sinnvoll, wenn weiterhin so zahlreich Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen.
Lieber Sebastian Gruber, haben Sie sich schon einmal mit dem Problem an den/die Behindertenbeauftragte/n gewandt. Nun kenne ich die Zuständigkeit nicht - kommunal oder Land und weiß auch nicht welche Seestadt. Ich würde mit dem Magistrat nicht locker Lassen. Sollte die Seestadt Bremerhaven sein, wäre Arne Frankenstein als Landesbehindertenbeauftragter sicher eine gute Ansprechperson. Viel Erfolg. Liebe Grüße Bettina