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“Du siehst aber gut aus, hast du abgenommen?” #49 andererseits - der Newsletter
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Eins. Aus dem Bauch heraus
Diese Woche: Can you really eat the whole burger?
Luise eröffnet unser Treffen mit “Ich bin hungrig, gehen wir noch schnell was zu essen holen?”, egal wie spät wir schon dran sind. Die andererseits-Redakteurin neben mir folgt ihrem Hungergefühl. Wie politisch Essen ist und wie sehr die Gesellschaft mein Essverhalten mitbestimmt, habe ich lange nicht realisiert. Still bewundere ich Luise: sie geht als junge Frau, wie auch ich eine bin, einfach ihrem Hungergefühl nach. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass ich mit Mitte zwanzig, immer wieder lernen muss, einfach meinem Hunger zu folgen, dem Gefühl, das meinen Körper am Leben hält. Sie sind die absolute Ausnahme: die Freundinnen, mit denen ich nicht über Essgewohnheiten und wie sie uns zu schaffen machen gesprochen habe. Einmal angesprochen sprudeln sie aus uns heraus, die Gedanken ums Essen und wie sie unseren gesamten Alltag beherrschen. Seit ich denken kann, habe ich Frauen um mich herum, die ihre Ziele im Leben immer wieder geändert haben aber eines blieb: Abnehmen oder “Schlank-Bleiben”. Lange hab ich das nicht hinterfragt, eher dachte ich, es gehört zum Frau-Sein dazu. Sport macht man, um dünner zu werden. Nicht etwa um stärker, muskulöser, gesünder zu sein oder gar einfach, um Spaß zu haben. Das Ziel den eigenen Körper zu verändern, ist ständig präsent. Vielleicht stempeln diese Beschreibungen viele schon als Essstörung ab und damit als etwas, das nicht die Mehrheit beschäftigt, etwas, das am Rand vorkommt. Ich denke, das ist ein falsches Bild. Eine gesunde, entspannte Beziehung zum Essen, die müssen sich viele anlernen. Als hätte die Gesellschaft sie uns weggenommen. Das zeigt mir mein Leben, die vielen Gespräche mit Freundinnen unterschiedlichen Alters, die Gespräche mit Reisenden, egal wo auf der Welt. “Du siehst aber gut aus, hast du abgenommen?”, sagt sich schnell heraus. Ich wünschte wir würden alle diese Phrase aus unserem Sprachgedächtnis löschen und diesen Song sehr oft hören.
Zwei. Was gibt es Neues?
Diese Woche: Eine Lobby fürs Hobby
Die Vienna Hobby Lobby bietet gratis Freizeitaktivitäten für junge Menschen an, um einen niederschwelligen Zugang zu schaffen. Warum auch Hobbys kein Privileg sein sollten und was man bei ihnen besser lernt als in der Schule, haben wir mit Rosa Bergmann besprochen. Rosa hat außerdem ihre geheimen Revolutionspläne des Schulsystems mit uns geteilt.
Drei. Soft & Süß
Wir enden diesen Newsletter wie Hanna Gugler unsere Redaktionsitzung mit diesem Satz:
Guten Appetit & alles Liebe,
one who loves to eat the whole burger